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Ecuador, der große Traum von der sanften Befreiung der Anden
Stopp dem Bergbau. Wir unterstützen die familiäre Landwirtschaft.

Mitten im Biosphärenreservat von Chocó Andino, ist der biologische Zuckerrohranbau die nachhaltigste Altervative zum Bergbau, der ein ganzes Ökosystem mit Zerstörung bedroht.

Wir unterstützen die Reaktion der Bauern von Copropap auf diese Herausforderung. Denn mit dem Bau einer neuen Kleinzuckerfabrik eröffnet sich einer ganzen Gemeinde die Chance auf wirtschaftliche Unabhängigkeit.

Die Ziele
Mit 25.000 Euro

wird die Anschaffung eines Biomasse-Dampferzeugers unterstützt.
Vorteile: Reduzierung der Co2-Emissionen und Wertsteigerung für lokale Ressourcen

Mit 15.000 Euro

wird die Einrichtung des Zuckeranalyse-Labors mit allen erforderlichen Ausstattungen unterstützt

Mit 10.000 Euro

wird die Anschaffung einer Be- und Entladerampe für die Lastkraftwagen finanziert, die das Zuckerrohr transportieren

Unterstützen Sie das Projekt "Ecuador, der große Traum von der sanften Befreiung der Anden"

Das Projekt

In Pacto, mitten im Schutzgebietes von Chocó Andino, das von der Unesco als Erhaltungsgebiet und Region für nachhaltige Entwicklung anerkannt und 2018 zum Biosphärenreservat erklärt wurde, ist die Kleinbauern-Genossenschaft Copropap, beheimatet, auf deren Feldern Zuckerrohr für den fairen Handel angebaut wird.
Das Schutzgebiet erstreckt sich auf Höhen zwischen 360 m und 4480 m über dem Meeresspiegel und über eine Fläche von 286.000 Hektar, womit es etwa ein Drittel der Provinz von Pichincha einnimmt, zu der auch die Pfarrgemeinde Pacto gehört. Der Regenwald, der dieses Gebiet bedeckt, ist das Zuhause von etwa 350 Arten von Vögeln, Hunderten von Orchideen und Bromelien und 100 Säugetierarten, darunter der Brillenbär.
Das Gebiet ist gekennzeichnet durch seine schwere Zugänglichkeit auf unbefestigten Straßen, die während der Regenzeit wegen Erdrutschen oft nicht befahrbar sind, niedrigen Alphabetisierungsgrad und das Fehlen weiterführender Schulen in der näheren Umgebung. In Ermangelung einer nationalen Entwicklungs- und Fürsorgepolitik brachten Abgeschiedenheit und geringe Produktivität die Zuckerrohrbauern dazu, sich zur Genossenschaft zusammenzuschließen.

Rubèn Tufiño, der Leiter der Genossenschaft, erzählt: „Früher waren wir gezwungen, den Preis anzunehmen, den der Vermittler zu zahlen bereit war. Das war eine wirklich harte Zeit, wir konnten keine gerechten Preise für unsere Arbeit erzielen, die wir unter sehr prekären Bedingungen erbringen mussten. Wir glauben an die Genossenschaft: Wir haben gemeinsame Bedürfnisse, alle haben dieselben Rechte, alle Mitglieder arbeiten zu denselben Bedingungen; niemand wird bevorzugt, auch wenn wir unterschiedliche Zuckermengen produzieren".

Die Geschichte

Die Genossenschaft Productores des Panela El Paraiso – kurz Copropap – wurde 1991 von einigen Bauernfamilien gegründet, die seit Generationen Zuckerrohr auf kleinen Feldern in einem Gebiet mit steilen Hanglagen auf Höhen zwischen 900 m und 1400 m anbauten. Heute vereint die Genossenschaft 49 Mitglieder: kleine Zuckerrohrbauern und Hersteller von Panela, einem integralen Bio-Rohrzucker der durch das Pressen von Zuckerrohr handwerklich hergestellt wird.
Die Familien der Mitgliedslandwirte leben verteilt auf etwa zehn Dorfgemeinschaften (barrios) der Gemeinde Pacto und bearbeiten jeweils Flächen von 4 bis 6 Hektar. Geerntet wird dank der günstigen klimatischen Bedingungen über zehn Monate im Jahr, da das Zuckerrohr praktisch ganzjährig reift.
Die Herstellung von Panela hat mit der industriellen Produktion, für die chemische Bleichmittel verwendet werden, nichts zu tun: Jeder Arbeitsvorgang erfolgt hier im Familenbetrieb. Das Schneiden des Zuckerrohrs übernehmen die Mitglieder der Genossenschaft mit Unterstützung durch Hilfsarbeiter mit befristeter Anstellung. Der Schneider trennt mit dem Haumesser (Machete) die Blätter und die Spitzen vom Halm ab. Danach werden die Rohrhalme zu den Trapiche transportiert, das sind kleine motorbetriebene Mühlen, die den Rohrsaft mechanisch aus den Halmen extrahieren und ihn durch Verdampfen des Wassers zum Kochen bringen. Die Reste der an der Sonne getrockneten Rohrhalme (Bagasse) werden als Brennstoff für die von den Mitgliedern direkt betriebenen Mühlen verwendet.

Es handelt sich somit um eine hundertprozentig ökologische Verarbeitung zur Herstellung eines einzigartigen biologischen Vollkornzuckers, der reich an Eisen und Mineralsalzen ist.
Effizienz, Professionalisierung, Dynamismus und demokratische Beteiligung sind Schlüsselbegriffe für die Genossenschaft Copropap, die in den vergangenen Jahren ebenso an der Verbesserung der Qualität des Zuckers wie an der Mehrung der Vorteile für ihre Mitglieder gearbeitet hat. Seit der ersten Ausfuhr des Zuckers Dulcita im Jahr 1995 bis zum Erhalt der Bio-Zertifizierung und dem Bau einer Produktionshalle für die Verarbeitung und Lagerung des Zuckers hat sich dank der Unterstützung von Altromercato vieles verändert. Heute betreibt die Genossenschaft ihre Anlagen selbständig, verfügt über technisches Personal und führt die Qualitätskontrollen vor Ort durch, während all diese Arbeitsschritte zuvor in der Hauptstadt erfolgten.
Die Zeiten, in denen die Kleinbauern ((Campesinos) sich den erpresserischen Vorgaben der Vermittler (Coyotes) beugen mussten, sind lange vorbei und ein fairer Preis ist heute ein gerechter Anspruch für eine kollektive Leistung, die aus Opfern und harter Arbeit besteht. Ziel ist es, immer besser gewappnet zu sein für die Herausforderungen des Marktes und die gesamte Herstellungskette selbständig und professionell zu gestalten, und zwar unter agronomischen, produktiosntechnischen, logistischen und kommerziellen Aspekten. Die Campesinos sind nicht mehr isoliert, weil der Dulcita-Zucker aus dem Mutterland der Biodiversität heute in viele europäische und amerkanische Länder gelangt, und zwar als einer der besten handwerklich hergestellten Bio-Rohrzucker.